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Nachdem ich in den letzten Wochen einige Website-Checks durchgeführt habe, möchte ich dir in diesem Beitrag die häufigsten Website-Fehler vorstellen, die mir dabei aufgefallen sind. Vermeide diese in Zukunft und du wirst feststellen, dass deine potenziellen Kund*innen gerne auf deiner Website bleiben. Weil sie sich von dir verstanden fühlen.

1. Deine Navigation: Schluss mit Experimenten

In der Navigation befinden sich die Links zu den Unterseiten deiner Website: Maximal sieben Menüpunkte sollten hier sein. Mehr kann sich unser Kurzzeitgedächtnis nicht merken.

Dieses Phänomen ist auch als Millersche Zahl bekannt. Konzentriere dich in deiner Menüleiste daher auf das Wesentliche, damit sich deine Leser*innen auf den ersten Blick zurechtfinden.

Und dann: Benenne deine Menüpunkte klar und deutlich. In der Navigation haben kreative Ideen nichts zu suchen. Deine Leser*innen überfliegen deine Menüleiste und erwarten exakt die Punkte vorzufinden, die sie bereits von zahllosen anderen Websites kennen. Steht da jetzt aber „Tipps & Tricks“ statt Blog, sorgt das für einen Moment der Irritation. Niemand will hier nachdenken müssen.

Denk daran: Deine Website ist kein Supermarkt, in dem deine Leser*innen neugierig durch die Regale stöbern. Sie sind aus einem einzigen Grund auf deiner Website gelandet: Um ein Problem aus der Welt zu schaffen oder sich einen Wunsch zu erfüllen.

Diesen Website-Fehler kannst du also mit Leichtigkeit vermeiden: Orientiere dich hier einfach an all den anderen Websites.

2. Stockbilder: Weg damit!

Du willst als Expert*in wahrgenommen werden? Wieso ist dann im Aufmacher ganz oben auf deiner Startseite, auch Above the Fold genannt, ein Stockbild? Wie sollen deine Leser*innen auf diese Weise eine Beziehung zu dir aufbauen?

Versteck dich nicht. Und mach dir klar: Ein Stockbild wird niemals irgendeine positive Resonanz bei deinen Leser*innen hervorrufen, schon gar nicht Vertrauen. Ganz schlimm ist es, wenn du dich mit Namen vorstellst und daneben ein Stockbild von irgendwelchen unbekannten Personen platzierst. Das macht gar keinen Sinn: Zeige Kohärenz in deinen Texten UND Bildern, beides gehört zusammen.

Mit Stockbildern machst du einfach keinen professionellen Eindruck, weil sie in keinerlei Beziehung zu dir stehen. Zeige dich und damit auch deine Persönlichkeit! Stockbilder sind in unserem Gehirn so abgenutzt wie Floskeln.

Du hast keine professionellen Bilder von dir? Du hast aber bestimmt ein Smartphone mit einer halbwegs guten Kamera, oder? Done is better than perfect. Niemand nimmt es dir übel, wenn du am Anfang noch keine Profi-Fotos hast. Das ändert ja nichts an deinem Wissen und Können. Also los, das ist ein Website-Fehler, den du definitiv beheben kannst!

Mein Tipp: Verwende die kostenlose Grafikdesign-Plattform Canva. Dort kannst du mit einem Klick den Hintergrund deines Bildes entfernen und ihn zum Beispiel mit deiner Brandingfarbe gestalten.

So habe ich das bei meinem Bild auf der Startseite auch gemacht: Das Foto ist bei mir Zuhause vor einer weißen Wand entstanden. Sieht trotzdem professionell aus, oder? Wieder ein Website-Fehler, den du sehr leicht beheben kannst. Yay!

3. Rechtschreibung

Dass dieser Website-Fehler auf meiner Liste sein würde, hätte ich nicht gedacht. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn du eine Lese-Rechtschreib-Schwäche hast oder unsicher bist, was das angeht. Aber es ist ein Problem, wenn du deine Texte dann nicht überprüfen lässt.

Sind deine Website-Texte voller Fehler, dann denken deine Leser*innen sehr schnell, dass du in deiner Arbeit genauso schlampig bist. Natürlich muss das überhaupt nicht zutreffen, aber: Deine Leser*innen können nur das beurteilen, was sie von dir auf deiner Website wahrnehmen. Wir Menschen brauchen unsere Vor-Urteile, weil sie uns Orientierung in einer Welt geben, die unübersichtlich geworden ist.

Hier zwei Empfehlungen, mit denen du deine Texte auf Rechtschreibung und Grammatik überprüfen kannst:

1. Language Tool

Du kannst dieses Tool kostenlos downloaden. Es erkennt sowohl Rechtschreib- als auch Grammatikfehler. Sogar doppelte Wörter werden dir angezeigt.

2. Korrekturen

Bei Korrekturen kannst du deinen Text online überprüfen lassen. Übrigens eine Website, die ich sehr empfehle. Ich schlage hier sehr oft Wörter nach: Ja, auch als Germanistin muss ich immer wieder Dinge nachschlagen. Die deutsche Sprache ist definitiv kompliziert. 😉

Scrolle dich mal durch „Beliebte Fehler“ und du wirst definitiv einige Wörter finden, die du bislang falsch geschrieben hast. Welchen Fehler ich sehr oft sehe: FAQs statt FAQ (letzteres ist schon der Plural: frequently asked questions).

4. Ausrufezeichen!!!!!!

Dein Angebot wird nicht besser, wenn du besonders viele Ausrufezeichen verwendest. Damit meine ich nicht die Aneinanderreihung wie in der Überschrift. Sondern viel mehr die Aneinanderreihung von Sätzen, die alle mit einem Ausrufezeichen enden. Das ist vor allem ein Website-Fehler, der vielen gar nicht bewusst ist.

Mein Tipp: Verwende Ausrufezeichen sparsam, weil sie sonst ihre Wirkung verlieren. Wer zu viele Ausrufezeichen verwendet, will offensichtlich darüber hinwegtäuschen, dass der Inhalt nichts taugt.

Leser*innen empfinden zu viele Ausrufezeichen schnell als Marktgeschrei. Überprüfe deine Website-Texte daher: Wie viele Ausrufezeichen findest du? Verwende stattdessen öfter mal einen Punkt: Du wirst beim Lesen feststellen, dass es einen unglaublichen Unterschied macht.

5. Ich, ich, ich

Nächste Übung: Zähle einmal die ganzes Ichs und Dus auf deiner Website, inklusive der Possessivpronomen „mein“ und „dein“.

Mit dieser Übung zeigt sich, ob du deine Kund*innen wirklich kennst. Wer nur von sich selbst spricht, hat sich oftmals nicht ausreichend mit seiner Zielgruppe beschäftigt.

Deine potenziellen Kund*innen befinden sich in einem inneren Dialog, wenn sie auf deiner Website sind: Sie suchen eine Lösung. Knüpfe an diesen Dialog an. Das funktioniert über das Frage-Antwort-Spiel.

Zum Beispiel, jetzt ganz plakativ: Dein Problem sind deine Website-Texte? Denn du möchtest gerne online sichtbarer werden? Dann habe ich hier eine maßgeschneiderte Lösung für dich.

Erst wenn du Empathie zeigst, werden sich deine Leser*innen für dich und deine Expertise interessieren. Wenn deine Leser*innen denken: Wow, die Person kann meine Gedanken lesen, dann hast du sie auf deiner Seite.

Also: Verwandle deine Ichs in Dus. Statt „Ich zeige dir“ lieber „Du lernst“, statt „Ich biete Dir“ lieber „Du erhältst“.

Sinnbild für Website-Fehler


6. Verkaufe echte Vorteile

Die drei wichtigsten Fragen, die du auf deiner Website beantwortest:

1. Wer bist du?

2. Was machst du?

3. Was hab ich als Kund*in davon?

Die ersten beiden Fragen kriegen die meisten hin, bei der dritten und wichtigsten hapert es dagegen sehr häufig. Dabei überzeugst du deine potenziellen Kund*innen nicht mit deinem ach so tollen Angebot, sondern mit den Vorteilen, die sich daraus ergeben.

Kennst du deine Vorteile? Finde sie mit der Warum-Frage heraus.

Nehmen wir mein Angebot als Beispiel:

Das Ergebnis sind selbst geschriebene Website-Texte.

Warum? Damit du sichtbarer bist.

Warum? Damit du Kundinnen gewinnst.

Warum? Damit du mehr verkaufst.

Spiel das Spiel so lange durch, bis du mindestens ein Dutzend Vorteile hast. Frage auch ganz konkret deine Kund*innen, worin sie selbst die größten Vorteile sehen.

7. Identische Texte auf unterschiedlichen Webseiten

Wiederhole dich auf deiner Website, unbedingt! Deine potenziellen Kund*innen lesen deine Website selten von Anfang bis Ende, eher kreuz und quer, so wie es ihnen gerade passt.

Aber bitte, auch dieser Website-Fehler ist mir leider vermehrt aufgefallen: Verwende nicht exakt dieselben Texte auf unterschiedlichen Webseiten (= Unterseiten deiner Website). Das geht einfach gar nicht, gib dir verdammt nochmal etwas Mühe für deine Leser*innen!

Auch Google findet das überhaupt nicht geil: Identische Texte gelten als „Duplicate Content“ und werden mit einem schlechteren Ranking abgestraft.

Wandle deine Texte ein wenig ab und du bist auf der sicheren Seite.

8. Der Klassiker unter den Website-Fehlern: Herzlich willkommen

Es ist mir fast schon peinlich diesen Website-Fehler aufzulisten, weil er doch mittlerweile allseits bekannt sein sollte. Leider nicht.

Falls du meinen Standard-Tipp noch nicht kennst: Frage dich bei jedem Webtext, ob das relevant für deine Leser*innen ist.

Machen wir die Probe: Ist diese Floskel (das Wort gibt schon die Lösung) relevant für deine Leser*innen? Du weißt es nicht? Okay, dann eine Gegenfrage: Wer ist auf deiner Seite bitteschön nicht herzlich willkommen?

Verschwende nicht die Zeit deiner Leser*innen. Sie sind auf einer Mission, und statt ihnen weiterzuhelfen, zeigst du damit nur dein Unvermögen. Ein wirklich fataler Website-Fehler!

Und wenn du unbedingt auf diese Floskel bestehen willst, dann schreib sie wenigstens richtig: Herzlich willkommen.

9. Fragen in Überschriften

Keine gute Idee, wenn du die falschen Fragen stellst. Zum Beispiel Entscheidungsfragen, die deine Leser*innen entweder mit Ja oder Nein beantworten. Im schlimmsten Fall denken sie Nein und sind wieder weg. Stelle eine Entscheidungsfrage nur, wenn die Antwort definitiv ein Ja ist.

Deine Website ist keine Quiz-Show. Du nimmst deine Leser*innen hier an die Hand und bist die Rettung in der Not: Nämlich die gottverdammte Lösung für ihr Problem.

Fragen in Überschriften sind nicht grundsätzlich schlecht oder verboten. Aber mach dir bitte klar, worauf deine Frage abzielt. Liefert sie deinen Leser*innen einen Mehrwert? Oder ist das generischer Bullshit?

Beispiel: „Was kann ich für dich tun?“ Hmmm, lass mich überlegen, sagen deine potenziellen Kund*innen da. Nachdenken ist allerdings das Letzte, was sie auf deiner Website tun wollen. Je einfacher du es ihnen machst, desto besser für dich.

Was solltest du also am besten in deinen Überschriften kommunizieren? Du ahnst es vielleicht bereits: Vorteile, Vorteile, Vorteile!

Ich sage dir auch warum: Kennst du das Karotten-Prinzip? Das Bild vom Esel, dem eine Karotte vorgehalten wird, damit er in eine bestimmte Richtung läuft? Und ähnlich verhält es sich mit deinen Leser*innen: Gib ihnen die richtigen Karotten und sie lesen liebend gerne weiter.

Deine Vorteile sind diese Karotten. Während es bei dem Karotten-Prinzip um eine Motivation geht, die von außen kommt, spiegeln deine Vorteile jedoch die inneren Wünsche deiner Leser*innen wider.

10. Schluss mit Slidern

Slider sind NICHT schön, sondern ein Störfaktor und einer der schlimmsten Website-Fehler überhaupt. Falls du nicht weißt, was ein Slider ist: Das sind Inhalte auf Websites, die nach einer bestimmten Zeit wechseln, quasi eine Art Diashow.

Was ist das Problem? Ein Slider lenkt ab. Erst recht im Aufmacher. Du willst hier die Aufmerksamkeit deiner Leser*innen gewinnen – und zwar mit Inhalten, die zum Weiterscrollen einladen. Das passiert bei einem Slider nicht.

Auch für Testimonials ist ein Slider keine gute Idee: Deine Leser*innen kommen meistens gar nicht mit dem Lesen hinterher und fühlen sich gestresst. Außerdem schreibst du ihnen mit einem Slider vor, was sie zu lesen haben. Bevormunde deine Leser*innen nicht: Platziere deine Testimonials lieber übersichtlich nebeneinander. Dann können deine Leser*innen auch selbst entscheiden, was sie lesen wollen und was nicht.

Fazit

Das waren die 10 häufigsten Website-Fehler, die mir bei Websites von Solo-Selbstständigen aufgefallen sind. Vielleicht mache ich noch einen zweiten Beitrag, weil mir noch viele weitere aufgefallen sind. Aber jetzt zu dir: Waren dir schon alle bekannt oder war vielleicht der eine oder andere Fehler dabei, der dir noch gar nicht bewusst gewesen ist?

Was mir all diese Website-Checks gezeigt haben: Es ist wichtig, dass wir die eigenen Annahmen überprüfen. Was ich für selbstverständlich halte, ist für meine Kund*innen kein bisschen selbstverständlich. Deswegen sollten wir uns niemals nur in unseren theoretischen Konstrukten verlieren, sondern uns immer wieder mit unserer Zielgruppe und deren Bedürfnissen auseinandersetzen.

Und jetzt viel Spaß beim Eliminieren deiner Website-Fehler! :p

7 Antworten

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Tschüss Bullshit,
hallo Brillanz!

Hola! Ich bin Miriam, Künstlerin, Auswanderin und Expertin für Storytelling. 

Mein Blog ist für alle, die sich in ihrem Marketing nicht mehr verstecken wollen, sondern sich zeigen wollen: So wie sie sind, mit ihren Ecken und Kanten.

Weil Menschen von Menschen kaufen. Und zwar am liebsten von Menschen, die zu ihnen passen. 

Deine Persönlichkeit, dein Blick auf die Welt, deine Geschichten – genau damit hebst du dich von allen anderen ab. 

Lass uns gemeinsam mehr Echtheit in diese Online Business Welt bringen. 

In diesem Sinne: Happy Storytelling! 

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