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„Ich schreibe immer viel zu viel und komme nicht zum Punkt.“

Der Klassiker unter meinen Kund*innen. Kommt dir auch bekannt vor?

Sehr gut. Denn das heißt schon mal, dass du etwas zu sagen hast. EVENTUELL. :-p

Das Problem, du ahnst es: Wer online nicht zum Punkt kommt, hat bereits verloren.

Weil: Keine Leser*innen = keine Kund*innen.

Bestimmt kennst du offline so eine Person, die ohne Punkt und Komma redet. Der einzige Grund, warum du ihr vielleicht zuhörst: Höflichkeit.

Online funktioniert das jedoch nicht: Langweilst du, klicken dich deine Leser*innen sofort weg.

Was also tun? Texte kürzen und sofort zum Punkt kommen.

Es ist eine Kunst, prägnante Texte zu schreiben.

Texte, mit denen du deine Leser*innen fesselst. Und sie Satz für Satz in deine Welt ziehst.

In diesem Beitrag nenne ich dir 7 Möglichkeiten, mit denen du deine Texte rucki zucki kürzen kannst. Und das beginnt schon VOR dem Schreiben. Darin liegt der eigentliche Trick, ha!

Los geht’s:

1. Was ist deine Kernbotschaft?

Ob für Social Media, Website oder Newsletter, frag dich zuerst: „Was ist meine Botschaft?“

Und für wen ist diese Botschaft? Wen möchtest du erreichen?

Meine Zielgruppe sind Selbstständige: Ich schreibe hier keinen Text für Schüler*innen, die als Hausaufgabe einen Sachtext kürzen sollen.

Ich will nicht Gott und der Welt weiterhelfen, sondern nur meiner Zielgruppe. Je spezifischer du also bist, desto mehr ziehst du die richtigen Menschen in deinen Text.

Zum Beispiel ist der 4. Punkt in diesem Beitrag nur für meine Zielgruppe geeignet. Schüler*innen werden mit dieser Information nichts anfangen können.

Und genau darum geht es: So pointierte Texte zu schreiben, dass sich nur eine ganz bestimmte Gruppe von Leser*innen angesprochen fühlt. Und alle anderen auszusortieren. #sorrynotsorry

2. Schreib Stichworte

Ich verrate dir meine Methode: Stichworte.

Um diesen Beitrag zu schreiben, bin ich mit folgendem Thema gestartet: „Texte kürzen: Anleitung“

(Weil es ein Blogbeitrag ist, spreche ich hier lieber von einem Thema als von einer Botschaft oder Message.)

Und dann habe ich all meine Gedanken in KURZEN Stichpunkten aufgelistet.

Vielleicht hast du schon einmal etwas vom freien Assoziieren gehört. Ich lasse damit dem kreativen Anteil in mir freien Lauf. Der analytische, der alles fein säuberlich anordnet, kommt erst danach.

Das ist wichtig: Viele machen beides gleichzeitig. Sie brainstormen, schreiben munter drauf los und wollen es gleichzeitig schon in eine perfekte Form bringen. Das ist sehr mühsam und du wirst wahrscheinlich doppelt so lange brauchen.

(Wenn du kochst, schmeißst du ja auch nicht alle Zutaten gleichzeitig in deinen Topf, oder? Und genauso lesen sich Schwafel-Texte: Wie ein schlecht zubereitetes Gericht.)

Erst nach meinem Brainstorming sorge ich für Ordnung:

  • Welche der Gedanken gehören inhaltlich zusammen?
  • Welche Gedanken sind wichtig, welche weniger wichtig?
  • Und welche kann ich komplett streichen, weil sie zu sehr vom Thema weg sind?

Durch die Stichpunkte sorge ich bereits im Vorhinein dafür, dass ich nicht zu viel schreibe. Sie dienen mir als Gerüst für meinen Text, den ich jetzt nur noch ausformulieren muss.

3. Wechsle die Perspektive

Frag dich beim Kürzen deiner Texte immer:

Hat dieser Satz wirklich einen Mehrwert für meine Leser*innen?

Du bekommst dadurch ein besseres Gespür für Texte. Und vor allem wirst du streichen, streichen, streichen.

Freu dich über jedes gestrichene Wort: Mehr Klarheit = mehr Leser*innen = mehr Kund*innen.

Ich habe diesen Blogbeitrag mit einer Aussage meiner Kund*innen begonnen, weil meine Leser*innen wahrscheinlich ein ähnliches Problem haben.

Ich hätte den Beitrag auch damit beginnen können, dass ich dir erst einmal erkläre, warum Texte online so wichtig sind:

Gähn, schnarch, Dornröschenschlaf.

(Das sind übrigens keine überflüssigen Worte, weil sie unterhalten. Niemand will online staubtrockene Informationstexte lesen. Wer Humor zeigt, gewinnt.)

Also: Erzähl mir als Leserin nicht etwas, das ich sowieso schon weiß. Damit disqualifizierst du dich, weil du offensichtlich deine Kund*innen nicht wirklich kennst.

Du kannst jetzt sagen:

„Aber du startest ja mit dem Problem deiner Kund*innen, das kennen deine Leser*innen doch auch schon und ist somit nicht neu für sie.“

Das ist richtig, aber ich kommuniziere mit diesem Problem auf einer emotionalen Ebene: Ich löse das berühmte innere Kopfnicken aus.

Vielleicht kennst du diesen Spruch: „Was mich trifft, betrifft mich.“

Natürlich lese ich weiter, wenn ich emotional abgeholt werde.

Ich schwafel nicht drum rum, sondern komme sofort zum Punkt: Das ist dein Problem? Dieser Beitrag ist deine Lösung.

Geh einmal deinen Text durch, Satz für Satz und geh in die Rolle deiner Leser*innen: Ist das für sie relevant, was du da schreibst? Wiederholst du nur Sachen, die sie sowieso schon wissen?

Leg dir gerne eine Kopie deines Textes an, damit du dich wirklich traust alles rauszustreichen, was da nichts zu suchen hat. Wir hängen manchmal an Sätzen und Inhalten, die aber einfach keinen Mehrwert für dieses eine Thema oder diese eine Botschaft haben.

Du siehst dann auch im Vorher-Nachher-Vergleich den enormen Unterschied.

Sinnbild für Texte kürzen

4. Weg mit ich, ich, ich

Viele nichtssagende Aussagen erkennst du daran, dass du das kleine Wörtchen „ich“ verwendest.

Falls du es noch nicht wusstest: Du bist nicht das Zentrum deiner Business-Welt, sondern deine Kund*innen.

Beispiele:

„Ich freue mich…“

„Ich empfehle…“

„Mein Wunsch/Anliegen/Ziel ist es…“

„Ich bin der festen Überzeugung…“

„Mit meiner Hilfe…“

Dein Text wirkt tausendmal professioneller, wenn du dich selbst rausnimmst. Eine Meinung ist nicht so überzeugend wie Fakten. Streichst du deine Ich-Perspektive wird deine Meinung zum Fakt. It’s that simple.

Beispiel:

„Ich glaube, dass lange Texte ohne wirklichen Inhalt Leser*innen vergraulen.“

Das ist eine Meinung. Ich kann dir zustimmen oder nicht.

„Texte ohne wirklichen Inhalt vergraulen Leser*innen.“

Das ist ein Statement. Das ich nicht so schnell infrage stelle. Und es ist kürzer.

Merke: Sei selbstbewusst.

Leute lesen deine Texte, weil sie deiner Expertise vertrauen. Dazu musst du dich nicht in den Vordergrund stellen und schwafeln.

Es gibt natürlich Ausnahmen: Wenn du zum Beispiel deine Erfahrungen teilst. Oder ganz persönlich sein möchtest, um eine emotionale Beziehung zu deinen Leser*innen aufzubauen. So wie ich in meinem Newsletter. Da gehe ich ganz gezielt in die Ich-Perspektive. Das ist aber dann ein Stilmittel und keine Redundanz.

Wenn du mal darauf achtest, wo du überall Ich-Einschübe verwendest, wirst du feststellen, dass die meisten keinen Mehrwert für deine Leser*innen haben. Und deine Texte liebend gerne kürzen.

(Weil einfach niemand auf die Ego-Nummer steht.)

5. Kurze Sätze, lange Sätze

Neigst du zu langen und komplizierten Schachtelsätzen?

Schau dir die Nebensätze an:

  • Was davon unterstreicht wirklich deine Kernbotschaft?
  • Und was davon ist überflüssig?

(Schau, wie ich lieber einen neuen Satz mit „Und“ begonnen habe: Das bringt Tempo rein.)

Splitte deinen Schachtelsatz dann in mehrere Sätze auf. Damit du die Aufmerksamkeit deiner Leser*innen behältst.

(Schau, wie ich mit der Konjunktion „Damit“ einen neuen Satz begonnen habe: Weil er sonst viel zu lang gewesen wäre.)

Das macht meinen Text gleich viel lebendiger. Flüssiger. Leichter zu konsumieren.

(Schau, wie ich nur aus einem Wort einen einzigen Satz gemacht habe: Flüssiger. Und drei Worte: Leichter zu konsumieren. Mein Text ist dadurch melodischer.)

Wichtig: Achte auf Abwechslung. Nur kurze Sätze wirken abgehackt.

6. Die üblichen Verdächtigen

Dann gibt es noch ein paar weitere Möglichkeiten, deine Texte zu kürzen:

  • Wortwiederholungen

Wo wiederholst du dasselbe Wort? Und kann es sein, dass du dich auch inhaltlich wiederholst? Dann streichen. Wenn nicht: Synonym suchen. Damit dein Text nicht monoton und somit langweilig wirkt.

  • Füllwörter

Streiche nicht alle Füllwörter: Auch sie machen deinen Text lebendig, weil er dann näher an der gesprochenen Sprache ist. Aber übertreibe es nicht!

Beispiele: anscheinend, besonders, eigentlich, etwas, fortwährend, folgendermaßen, genau, gewissermaßen, im Prinzip, in diesem Zusammenhang, in gewisser Weise, irgendwie, keineswegs, letzten Endes, letztendlich, mal, nichtsdestotrotz, natürlich, normalerweise, sogar, vielleicht, wahrscheinlich, wenigstens, zweifelsohne, überhaupt, übrigens.

  • Bullet Points

Wenn du Aufzählungen machst: Greife auf Bullet Points zurück. Damit kürzt du deinen Text sofort ein und sorgst für eine schnelle Übersichtlichkeit.

Noch mehr Tipps findest du in meinem Blogbeitrag „22 + 1 schnelle und einfache Schreibtipps für deine Texte“. Zum Beispiel, dass du auf Konjunktive und Nominalstil verzichten solltest.

7. Texte kürzen für Mutige: Spotlight on…

Stell dir vor du stehst auf einer Bühne: Du bist Speaker*in und deine Redezeit ist begrenzt. Ich wette mit dir, dass du jetzt sofort die Hälfte in deinem Text streichen möchtest.

Denn wer will schon gerne ausgebuht werden?

Auch wenn’s komisch klingt: Stell dich aufrecht hin und lies deinen Text laut vor.

Du bist jetzt auf dieser Bühne…

Und das Vorlesen wirkt Wunder: Du wirst sehr schnell merken, was sich nicht stimmig anfühlt. Und wo du mit nichtssagenden Worten langweilst.

Am besten suchst du dir noch ein Publikum, damit’s richtig weh tut:

Wie wäre es mit deinem Partner oder deine Partnerin? Deiner kritischen Nachbarin oder deinem Hamster?

Und was du auch feststellen wirst, wenn du ehrlich zu dir selbst bist:

An welchen Stellen möchtest du eigentlich nur zeigen, wie toll du bist? Raus damit. Kompromisslos streichen.

Fazit

Antoine de Saint-Exupéry sagte einmal:

„Vollständigkeit entsteht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“

Und genau darum geht es beim Kürzen deiner Texte: Um Vollständigkeit. Um Klarheit. Kristallklar und erfrischend wie ein Bergsee. *wow*

Denk daran, dass Lesen online anstrengender ist. Überfordere deine Leser*innen daher nicht mit zu vielen Informationen. Bleib lieber beim Nötigsten.

Wir neigen manchmal dazu, besonders viel geben zu wollen:

Deine Leser*innen und Kund*innen befinden sich aber auf einem anderen Level als du. Die können das gar nicht alles verarbeiten.

Wenn sie nur eine wertvolle Information mitnehmen, dann hast du schon viel erreicht.

Und jetzt: Viel Spaß beim Kürzen deiner Texte!

PS: Gönne dir auch einen Tag Pause, wenn du an einem Text arbeitest. Der Abstand hilft dir noch klarer zu sehen. Dir fallen Dinge auf, die du vorher nicht bemerkt hast.

PPS: Welche eine wertvolle Information konntest DU aus diesem Beitrag mitnehmen?

2 Antworten

    1. Und bis zum heutigen Tag liebe ich es, wenn ich ein paar Worte von dir zu lesen bekomme, danke, Kürsbiskernölqueen! #lieblingskundin

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Tschüss Bullshit,
hallo Brillanz!

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Mein Blog ist für alle, die sich in ihrem Marketing nicht mehr verstecken wollen, sondern sich zeigen wollen: So wie sie sind, mit ihren Ecken und Kanten.

Weil Menschen von Menschen kaufen. Und zwar am liebsten von Menschen, die zu ihnen passen. 

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