„Wenn Frauen sich zusammenschließen, können sie unmöglich scheitern.“
(Susan B. Anthony)
Hätte ich mich vor einem Jahr nicht mit meinen Mastermind Business Buddhas zusammengeschlossen, weiß ich nicht, ob ich so schnell in der Selbstständigkeit Fuß gefasst hätte.
(Vielleicht schon, aber ich hätte dabei auf jeden Fall nicht so viel Spaß gehabt.)
Denn die Solo-Selbstständigkeit ist doch am Anfang vor allem eines: Einsam.
Und das sage ich als Einzelgängerin, die Gruppen immer bewusst gemieden hat. Ich wollte nie dazugehören, weil ich immer auf der Suche nach meiner eigenen Wahrheit gewesen bin und nicht die von anderen leben wollte.
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit merkte ich jedoch sehr schnell: Mir fehlt der Austausch mit Gleichgesinnten. Die wie ich nach mehr streben. Und die auch ihr eigenes Ding durchziehen wollen. Jede von ihnen auf ihre ganz eigene Weise.
Warum also nicht zusammenschließen und dabei gegenseitig unterstützen?
Ich machte mich auf die Suche und fand zwei Frauen, die am selben Punkt wie ich standen und bei denen ich sofort wusste, dass das zwischenmenschlich und intellektuell passt. Ich habe dann beide angeschrieben.
Und der Rest ist Geschichte: Wir sind seitdem nicht nur eine Mastermind, sondern auch enge Freundinnen geworden.
Was für Höhen und Tiefen wir in diesem einen Jahr gemeinsam gemeistert haben! Privat und beruflich.
Und gleichzeitig habe ich mich von Anfang an auch noch mit weiteren Frauen ausgetauscht. Und natürlich mit meinen Kund*innen. Darüber habe ich auch schon in meinem Blogbeitrag über „Meine 5 größten Learnings nach 8 Monaten Selbstständigkeit“ geschrieben.
Weil ich es großartig finde, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Ich glaube fest daran, das wir gemeinsam stärker sind. Kollegialität statt Konkurrenz!
Denn machen wir uns nichts vor: Wir alle haben unsere blinden Flecken und sehen nicht alles. Es ist gut, einen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Es ist gut, die eigenen Gedanken wieder und wieder mit der Wirklichkeit abzugleichen. Und neue Impulse von außen zu erhalten, auf die wir selbst nie gekommen wären. So eine Mastermind motiviert und macht Mut, wenn du es am meisten brauchst.
Warum Konkurrenz notwendig ist
Konkurrenz ist natürlich trotzdem wichtig, aus folgenden Gründen:
1. Konkurrenz hilft dir, deine Rolle zu finden und dich im Markt zu verorten: „Wo stehe ich gerade? Wo möchte ich vielleicht hin?“
2. Konkurrenz kannst du nutzen, um über dich selbst zu reflektieren: „Was unterscheidet mich von den anderen? Wo liegen meine Stärken, aber auch meine Schwächen im Vergleich zu den anderen? Wie gut bin ich wirklich in dem, was ich tue? Und wie will ich auf gar keinen Fall sein?“
3. Du nutzt den Blick auf die Konkurrenz, um dich selbst anzuspornen, um dir selbst zu sagen: „Das will ich auch! Das werde ich auch erreichen!“
Wenn du das Vergleichen nutzt, um einfach Klarheit über dich zu gewinnen, ist das großartig. Die meisten jedoch nutzen dieses Vergleichen, um sich kleinzumachen und in der Opferrolle ’ne schlechte Party zu feiern.
In diesem Beitrag nenne ich dir 5 gute Gründe für mehr Kollegialität und weniger selbstzerstörerisches Konkurrenzdenken. Denn viele von uns haben doch eine Vision, die sie verwirklichen wollen: Es ist leichter, wenn wir uns dabei unterstützen lassen und auch proaktiv nach Unterstützung suchen.
#1 für mehr Kollegialität: Wir sind alle anders
Kennst du dieses Argument: „Das gibt es ja alles schon. Was soll ich denn da noch zu bieten haben? Und die sind ja alle besser als ich?“
Im Grunde weißt du, dass dieses Argument hinfällig ist. Eine neue Pizzeria denkt sich ja auch nicht: „Oh Mist, ich kann nicht noch eine Pizzeria aufmachen, hier gibt es ja schon so viele.“
Was dich unterscheidet:
- Deine Persönlichkeit (allein deswegen ist deine Zielgruppe meistens schon eine andere als die deiner Konkurrenz)
- Besonderheiten in deinem Angebot
- Völlig andere Erfahrungen und damit Betrachtungsweisen hinsichtlich deiner Expertise
Du kannst also nur gewinnen, wenn du dich mit anderen austauschst: Du erweiterst deinen eigenen Horizont und lernst von deinen Kolleg*innen.
#2 für mehr Kollegialität: Inspirieren statt vergleichen
Vielleicht hast du schon einmal von der Theorie des sozialen Vergleichs gehört, in der es drei Arten des Vergleiches gibt:
1. Der Horizontalvergleich
Du willst dich richtig einschätzen können und vergleichst dich daher mit Menschen, die in deiner Selbstständigkeit auf einer ähnlichen Stufe sind wie du.
2. Der Abwärtsvergleich
Du vergleichst, indem du Kolleg*innen, die schlechter als du sind, abwertest und dich dadurch aufwertest. Weil du zum Beispiel dein Selbstwertgefühl schützen willst.
3. Der Aufwärtsvergleich
Du vergleichst dich mit Kolleg*innen, die schon viel weiter sind als du. Hier passiert dann oft das eigene Abwerten. Weil du neidisch bist.
Es gibt dabei 2 verschiedene Arten von Neid: Einmal der konstruktive. Dieser motiviert dich zum Handeln. Und dann noch der destruktive. Dieser sorgt dafür, dass du eine negative Einstellung gegenüber deiner Konkurrenz entwickelst und ihr abwertend begegnest.
Wir können das Vergleichen gar nicht abstellen, aber du entscheidest, was du daraus machst: Willst du dich abwerten? Dich aufwerten? Oder wie wäre es hiermit: Du lässt dich einfach mal inspirieren!
Ich stelle mir vor, wie wir uns alle gegenseitig inspirieren und beflügeln und jede auf ihre Weise wächst und wächst. Eben weil wir uns unterstützen statt uns kleinzumachen und hinter dem Rücken der anderen zu lästern.
Verharrst du jedoch in diesem negativen Energiefeld, hat das doch wahrscheinlich nur einen Grund: Die Angst vor der eigenen Größe.
Angst geht auf die indogermanische Wortgruppe „eng“ zurück. Wenn du in der Angst bist, verengt sich dein Blick und du verpasst all die Möglichkeiten und Chancen, die sich dir sonst vielleicht eröffnet hätten.
Und außerdem: Niemand ist von heute auf morgen als Superstar geboren worden (ja, ich gestehe, ich auch nicht). Und das sind fantastische Nachrichten: Du kannst also auch einer werden. Wenn du dich endlich dazu entscheidest.

#3 für mehr Kollegialität: Geheimtipps erfahren
Ich habe es anfangs erwähnt: In der Solo-Selbstständigkeit kann es auch schnell mal einsam sein.
Sich mal einen Rat einholen zu können, ist einfach Gold wert. Offen miteinander reden zu können. Und festzustellen: „Ach, die haben ja dasselbe Problem wie ich! Und es überwunden!“
Wie oft ich mich schon mit Kolleg*innen ausgetauscht habe: Es gibt einfach nichts Wertvolleres. Nicht nur wegen der Informationen, die du erhältst oder gibst, sondern auch wegen des entgegengebrachten Vertrauens und der darin liegenden Wertschätzung. Einander auf Augenhöhe zu begegnen!
#4 für mehr Kollegialität: Vergrößerung der eigenen Reichweite
Die Kolleg*innen mit denen ich vernetzt bin, empfehlen mich gerne weiter. Und andersherum mache ich das genauso.
Denn das sind oft die besten Kund*innen, die auf diesem Wege zu mir finden: Die kommen schon mit einem Vertrauensvorschuss. Und buchen gerne.
Ich erhalte oft Anfragen, ob ich auch Texte schreibe: Auf gar keinen Fall. Aber ich empfehle dann jedes Mal eine Texterin, die für den jeweiligen Bereich passen würde. Nur weil ich die Kundin nicht für mich gewinnen kann, kann ich ihr (und damit auch einer Kollegin) doch trotzdem etwas Gutes tun und eine Empfehlung aussprechen.
#5 für mehr Kollegialität: Es kommt alles zu dir zurück
Wenn du dich entscheidest in der Fülle zu sein, dann hält das Leben eine Menge offener Türen für dich bereit. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Ich bin generell ein sehr großzügiger Mensch: Ich teile mein Wissen, Empfehlungen und ich habe auch schon Coachings verschenkt. Einfach weil ich Bock drauf hatte und es mir in der Fülle leisten kann.
Ich will nicht kleinkariert sein und im Mangel leben. Es ist genug Platz für alle da. Wir müssen nur unseren Blick dazu öffnen. Ich verbreite gerne positive Energie und ziehe deswegen auch Menschen an, die genauso unterwegs sind.
Vielleicht denkst du: Aber meine Konkurrentin ist voll eingebildet. Dann lies noch mal den Absatz zu den Vergleichen oben. Ist sie das wirklich? Oder bist es nicht eher du, die eine ablehnende Haltung hast?
Ich kenne das sehr gut, dass mich Menschen ablehnen und als arrogant abstempeln: Lernen sie mich dann aber kennen, verwandeln sie sich plötzlich in die größten Fans und vertrauen mir ihre ganze Lebensgeschichte an. Sie hatten Vorurteile über mich, aber hätte ich deswegen auch mit Ablehnung reagieren sollen? Ich möchte ein aufgeschlossener Mensch sein und deswegen öffnen sich mir auch die Menschen.
Dazu ein Buchtitel von Brené Brown: „Verletzlichkeit macht stark“
Und so ist es. Hab den Mut dich zu öffnen, gehe auf andere zu und du wirst sehen, wie sehr das dein Leben bereichert. Vielleicht werden dich nicht alle mit offenen Armen empfangen, sehr wahrscheinlich sogar nicht. Aber darum geht es nicht, sondern darum, dass du eine Haltung hast.
Alles wird sich dadurch Schritt für Schritt in deinem Leben verändern. Die richtigen Menschen werden auf dich aufmerksam und dich ansprechen.
Ein (wagemutiger?) Gedanke…
Und weil ich gerade im Zitier-Modus bin, noch eines von Schiller:
„Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“
Das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit der Konkurrenz zu tun, sondern eher mit Kund*innen. Trotzdem möchte ich es erwähnen.
Mir ist es wichtig auch mal Selbstständige zu unterstützen, die noch nicht so weit sind wie ich selbst und die aus welchen Gründen auch immer in einer absolut desolaten Situation sind. Ich habe es weiter oben schon erwähnt, dass ich auch schon mal Coachings verschenkt habe.
Und nein, ich habe deswegen keine Schmarotzer angezogen. Ich habe das aber auch nie offen kommuniziert. Weil ich nicht das Bedürfnis habe, darüber zu sprechen, was für ein großzügiger Mensch ich doch bin. Das interessiert mich nicht. Vielleicht kann ich dich hier jedoch mit diesem Gedanken inspirieren, indem ich dir davon erzähle…
Denn eine kleine Geste kann manchmal ein ganzes Leben verändern. Gerade jetzt in dieser Pandemie-Zeit.
Wenn du immer nur nimmst und dich auch nur mit Menschen abgeben möchtest, die entweder schon auf deinem Level oder viel weiter sind, dann bin ich gespannt, wie lange dich das erfüllen wird.
Vielleicht ermutigt dich dieser Gedanke, auch jemanden zu unterstützen, der oder die es gerade gebrauchen könnte. Und zwar nicht, weil du dafür etwas bekommst, sondern einfach weil du gerne etwas zurückgeben möchtest und gerade in einer Situation bist, es tun zu können.
Fazit
Gemeinsam statt einsam, was meinst du? Der Konkurrenz auf Augenhöhe zu begegnen und sich mit ihr zu vernetzen.
Für mich ist das eines der schönsten Dinge in dieser Selbstständigkeit. Weil ich es großartig finde, mich mit anderen Expert*innen auszutauschen und deren Sichtweisen kennenzulernen. Ich liebe es einfach von genialen Menschen umgeben zu sein! ????
Und wenn du magst, sprich doch gerne eine Empfehlung in den Kommentaren aus. Für eine Kollegin und Konkurrentin, die du bewunderst.
10 Antworten
Das hast du so schön geschrieben, Miri – danke für diesen Artikel! Ich bin wirklich dankbar, dich und Jessy – die ich an dieser Stelle gern empfehlen möchte (@jessica.roussel.coaching / https://jessicaroussel.de/) – kennengelernt zu haben. Auch ich habe Kollegialität als entscheidenden Treiber und Erfolgsfaktor in meiner Selbstständigkeit empfunden – kann also alles so unterstreichen, was du geschildert hast. Gerade der gegenseitige Austausch und das Aufbauen, wenn es auch mal schlechte Tage gibt, ist für mich so wertvoll! Dabei auch noch Spaß zu haben und über banale Dinge lachen zu können, ist „the cherry on top“. 🙂 Also danke, dass es euch – und die vielen anderen wunderbaren Kolleg:innen da draußen – gibt!
Was für ein spannendes Jahr, wenn ich so zurückschaue… Heute könnte ich mir das hier gar nicht mehr ohne euch vorstellen.❤️
Dito ❤️
2 wunderbare Texterinnen, die ich empfehle:
https://www.cornelianiesner.de/
https://laurafilz.de/
Und wenn es um das Thema Akquise im Bereich Redaktion und Text geht, empfehle ich:
https://www.freischreiberei.de/
Und alle, die Bock haben sich auf TikTok mit ihrem Business zu entfalten:
https://marina-monaco.de/
Und wer eine Grafikdesignerin UND Markenexpertin sucht, ist hier richtig:
https://www.die-ruhe-selbst.de/
Außerdem lege ich allen kleineren Unternehmen, diese Expertinnen für Social Media ans Herz:
https://www.digital4small.de/
https://greatup.de/
Wenn du auf Pinterest durchstarten willst, schau unbedingt bei Bianca vorbei:
https://www.biancaschoenbucher.at/
Und damit habe ich immer noch viel zu wenige von all den großartigen Expert*innen genannt! ❤️
Danke für die Empfehlung, meine liebe Miriam! Ich empfehle meine Kollegin Elena Patzer an dieser Stelle – sie schreibt herrlich verständliche Artikel rund um SEO und ihr Herz schlägt auch grün!????Liebe Grüße
Vielen lieben Dank für deine Empfehlung, liebe Miriam! Fühle mich sehr geehrt. <3
Ich möchte meine Kollegin Carina Hartmann empfehlen. Ihre Texte rund um Pinterest Marketing sind locker flockig geschrieben und man kann sich jede Menge mitnehmen. (https://carina-hartmann.de/)
Eine besondere Herzensempfehlung ist das Digitale Coworking von Nicole Krenz. Es ist ein wunderbarer Ort, an dem sich Selbstständige austauschen können: https://digitales-coworking.de/
Danke für die Empfehlung liebe Miriam. ????
Ich freue mich schon, wenn bald auch mein Blog online geht. Ohne Deine Hilfe würde ich einfach niemals fertig werden. ????
Oh, und die wundervolle, so magische Mia von Federrauschen darf natürlich nicht fehlen. Für alle, die Hilfe für Text, Storytelling oder Lektorat suchen:
https://federrauschen.de/
Liebe Miriam!
Gerade entdecke ich hier deine weitere Empfehlung – herzlichen Dank für deine große Treue! Das ist so schön, das wir uns beim Thema Kollegialität und gegenseitiger Wertschätzung so ähnlich sind.